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Fremdkapital

Fremdkapital wird das Kapital genannt, welches zwar für die Nutzung zur Verfügung steht, aber das Eigentum eines Anderen ist. Es ist „geliehenes“ Kapital, das entweder zu einem bestimmten, oder zu einem unbestimmten Zeitpunkt zurückgezahlt werden muss. Der Begriff kommt ausschließlich in der Betriebswirtschaft vor, also bei Unternehmen, vor allem in der Bilanzierung.

Auch wenn es sich bei Privatkrediten streng genommen um Fremdkapital im Sinne des Begriffs handelt, spricht man hier einfach von Verbindlichkeiten, zumal mit dem Geld keine Einnahmen erwirtschaftet werden. In der Immobilienfinanzierung kann beim Darlehen dagegen durchaus von Fremdkapital gesprochen werden.

Rückstellungen werden zu Fremdkapital

Bei Rückstellungen handelt es sich um einen Abgrenzungsposten in einer Bilanz. Hier werden zukünftige Zahlungspflichten, die jedoch in ihrer Höhe und Zeitpunkt noch nicht genau bestimmbar sind, bereits intern bewertet und die Kosten hierfür in einem Posten „Rückstellungen“ zusammengefasst. Ein Beispiel hierfür könnte sein, dass eine Sanierung ansteht, die ganz sicher ausgeführt werden muss, jedoch ist noch nicht sicher, zu welchem Preis, und wann genau die Maßnahme abgeschlossen sein wird.

Dieses Kapital ist zwar eigentlich immer noch innerhalb des Unternehmens, aber es ist sicher, dass es für Zahlungen verwendet werden muss. Die Rückstellungen werden daher zum Fremdkapital gerechnet. Es wird quasi zum Eigentum der zukünftigen Rechnungsteller, obgleich diese noch unbekannt sind.

Der Zweck dieses Vorgehens ist, die Bilanz und das Unternehmen besser einschätzen zu können. Wenn z.B. 1 Mio. Euro Gewinn erzielt wurde, aber auch ganz sicher ist, dass noch 1,5 Mio. Euro Sanierungskosten auf das Unternehmen zu kommen, würde es ohne den Rückstellungsposten eine völlig falsche Einschätzung der Finanzen geben.

Fremdkapital kommt von außen

Außer dem Rückstellungsposten, der vom Unternehmen selbst gebildet wird, bezeichnet Fremdkapital immer einen Geldfluss von außen ins Unternehmen. Dies kann durchaus durch einen Gesellschafter als Darlehen erfolgen. Aber auch Bankdarlehen, ausgegebene Anleihen, Genussscheine usw. Ebenso zählen aber auch Verbindlichkeiten gegenüber Lieferanten zum Fremdkapital, da das Geld zwar noch im Unternehmen, aber das Recht darauf bereits beim Lieferanten ist.

Fremdkapital in der Bilanz

Die Mittelherkunft steht in einer Bilanz immer auf der Passivseite (rechts). Dort wird immer zuerst das Eigenkapital und erst dann das Fremdkapital aufgelistet und zwar nach verschiedenen Posten aufgeteilt, so dass im Rahmen der Bilanzklarheit, jeder Fachkundige die Posten verstehen kann. Im HGB §266 ist die Gliederung daher genau angegeben.

Ist der Anteil von Fremdkapital gegenüber dem Eigenkapital zu hoch, weist dies auf ein erhöhtes Risiko für die Fremdkapitalgeber hin, da ein größerer Anteil des erwirtschafteten Ertrags für die Zinsen und die Tilgung aufgewendet werden müssen.

Erlangen von Fremdkapital

Um an Fremdkapital zu kommen gibt es viele Möglichkeiten. Gerade bei kleineren Unternehmen oder Existenzgründungen kann es sich jedoch schwierig gestalten, weil Sicherheiten oder Bonität noch nicht so eingeschätzt werden können. Möglichkeiten gibt es unter Umständen durch eine staatliche Förderung bei der KfW oder bei Banken, die häufig auch in der Gründungsphase zumindest kleinere Darlehen vergeben.

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