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Callkredit

Ein Callkredit ist ein Kredit, der in einer anderen als der eigenen Währung aufgenommen wird. Der Unterschied zwischen dem Wechselkurs vom Datum der Aufnahme des Kredits und dem Kurs am Tag der Tilgung kann hier zu einem Gewinn oder einem Verlust führen. Doch es gibt unterschiedliche Gründe für Fremdwährungskredite.

Sicherungsgründe

Wer Geschäfte mit dem Ausland macht, kann in eine schwierige Lage geraten. Wird eine Zahlungsfrist eingeräumt, oder auch die Ausführung des Geschäftes auf später verlegt, kann es vorkommen, dass sich in der Zwischenzeit eine Veränderung des Devisenkurses ergibt.

Nehmen wir an, der deutsche Händler kalkuliert aufgrund seiner Ausgaben einen Preis von 100.000,- Euro. Da der Partner in Dollar zahlt, werden vertraglich 115.526,- Dollar Zahlung vereinbart. Nach einem halben Jahr steht jedoch der Kurs für unseren Händler so schlecht, dass die 115.526,- Dollar nur noch 91.000,- Euro wert sind. Er hätte also 9.000,- Euro weniger eingenommen.

Um dieses Geschäft abzusichern, könnte er einen Kredit in Höhe von 115.526,- Dollar in Fremdwährung aufnehmen. Am Tag der Aufnahme zahlt er also dafür 100.000,- Euro. In der Zwischenzeit braucht er nur die Zinsen zu zahlen. Das lohnt sich natürlich nur, wenn er auch in Deutschland einen Kredit benötigt hätte, oder wenn er in dem Land besonders günstige Zinsen bekäme. In jedem Falle kann er jedoch den Kredit ohne Verlust tilgen, wenn der Kunde bezahlt hat. Eine evtl. Währungsänderung wirkt sich so nicht auf ihn aus.

Spekulationsgründe

Doch auch wenn keine Auslandsgeschäfte getätigt werden, könnte sich ein Fremdwährungskredit lohnen. So könnte die Aufnahme eines Kredits in einem Land mit besonders niedrigem Zinsniveau bei positiver Aussicht auf eine Währungsveränderung doppelt lohnen. Aber auch ein großer Verlust wäre möglich. Wie bei jeder Art von Spekulation, sollten auch Fremdwährungsgeschäfte in die Hände von Spezialisten gelegt werden

So wurden zum Beispiel besonders für die Immobilienfinanzierung sehr häufig Kredite in Schweizer Franken abgeschlossen. Das Zinsniveau schien günstig, der Schweizer Franken galt als sehr sicher. Vor allem dank seines festen Wechselkurses. So sollte für 1 Euro immer mindestens 1,20 CHF zu bekommen sein. Doch 2015 wurde der feste Wechselkurs abgeschafft – Ohne Vorwarnung. Und der Kurs verschlechterte sich in Sekunden. Stand 07/2017 gab es für einen Euro noch 1,10 CHF. Das ist ein erheblicher Unterschied. Und da es sich teilweise um sehr lange Laufzeiten handelt, summiert sich dieser Unterschied mit jedem Laufzeitjahr. Denn auch die Zinsen sind jedes Jahr mehr wert.

In unseren Beispielen haben wir allerdings keinerlei Bankgebühren berücksichtigt. Das Auslandsgeschäft ist und bleibt ein riskantes Geschäft, doch zur Absicherung kann selbst ein kleiner Verlust durch Gebühren als Versicherungsprämie angesehen werden. Zumindest gibt es hier eine feste Kalkulationsgrundlage.

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