Bereits in sehr frühen Zeiten wurden Waren gegen Waren getauscht. Aufgrund der schwierigen Aufbewahrung und der Wertunterschiede kam es dabei ständig zu Problemen. Als Beispiel: Ein Bäcker möchte Brot gegen Fleisch tauschen. Der Bauer hat Fleisch, tauscht aber nur gegen Werkzeug. So kommen also bei vielen Tauschgelegenheiten nur sehr wenige Tauschvorgänge zustande.
So musste ein Tausch- und Zahlungsmittel her, das breite Akzeptanz findet und auch in kleinen Einheiten genutzt werden kann.
Geld hat also die Tauschfunktion übernommen. Der Bäcker kann sein Brot gegen Geld tauschen, der Bauer nimmt das Geld und kauft davon sein Werkzeug.
Außerdem eine Wertaufbewahrungsfunktion, denn der Bäcker kann sein Brot in Geld umwandeln und erst dann, wenn er etwas anderes benötigt, sein Geld dagegen eintauschen, ohne dass es verdirbt.
Daneben ist es kein Problem mehr, auch große Werte in Kleine umzutauschen und umgekehrt. Viele Hühner gegen ein Auto zu tauschen wäre sicherlich umständlich und wahrscheinlich vom Autohändler nicht gewollt.
Und schließlich hat Geld auch eine Messfunktion. Denn wir können den Wert einer Ware besser einschätzen, wenn nur mit einer Werteinheit verglichen werden muss, statt mit mehreren. Der Wert einer Sache verändert sich immer mit Angebot und Nachfrage. Ohne Geld müsste man Angebot und Nachfrage vieler verschiedener Waren ständig vergleichen, während ein Vergleich mit Geld immer deutlich ist.
Jedes staatlich anerkannte Tausch- und Zahlungsmittel ist Geld. Es erfüllt nicht sofort die Tauschbedürfnisse des Tauschpartners (Brot gegen Fleisch), erreicht aber aufgrund seiner hohen Akzeptanz, dass dennoch ein Tausch stattfinden kann (Brot gegen Geld, Geld gegen Fleisch).
Je besser ein Gut die Geldfunktionen erfüllt, desto eher wird es als Geld angesehen.
Wir unterscheiden zwischen Bargeld (Scheine und Münzen), sowie Buchgeld, welches einen Zahlungsanspruch gegenüber einer Bank darstellt. In Deutschland darf nur die Notenbank (Zentralbank) Geldnoten ausgeben.
Aufgrund der Notwendigkeit entwickelte sich schon sehr früh so etwas wie Geld. In China wurden bereits im 8. Jahrhundert Reis, Pfeilspitzen und Goldpuder als Geld genutzt. Besonders das Goldpuder war ein Fortschritt, es konnte nicht verderben und der Wert war in kleinen Einheiten gut weiterzugeben. Im 14. Jahrhundert wurden bereits Münzen geprägt. Zunächst gab es unterschiedliche Münzen aus verschiedenen Materialien. Zu Beginn wurden die Münzen jedoch einfach als Aufbewahrungsform genutzt. Nicht die Prägung bestimmte den Wert, sondern das Gewicht und das Material. So konnte man für Kleinigkeiten auch einfach ein Stück abbrechen/-reiben oder man nahm gleich ein Stück eines Barrens, ein Nugget, etc. bis schließlich die Münzen durch die Prägung einen festen Wert bekamen. So gab es auch schnell die ersten Geldwechsler, die gern gegen Einbehalt einer Gebühr verschiedene Münzen annahmen und gegen die jeweilige, teils städtische Währung tauschten.
Aufgrund der hohen Gegenwerte ging man dann dazu über, „wertlose“ Münzen aus anderen Metallen zu prägen, diese jedoch mit einem Goldstandard zu versehen (Scheidemünzen). Man versprach also, gegen Münzen und Banknoten eine entsprechende Menge Gold herauszugeben. Seit 1930 ist dieser Standard jedoch weitgehend aufgehoben.
Dass der Wert des Geldes heute halbwegs stabil bleibt, verdanken wir mehreren Faktoren. Zum einen der Tatsache, dass ausschließlich die Notenbanken Geldnoten ausgeben dürfen. Das Münzregal hat zwar die Bundesregierung, jedoch benötigt auch sie die Absprache mit der Zentralbank.
Denn die Zentralbanken aller Länder (Oder Verbünde, wie die Europäische Zentralbank) haben die Hauptaufgabe übernommen, den Wert des Geldes zu stabilisieren. Wenn zu viel Geld auf den Markt kommt, ist der Wert geringer. Dies geschieht zum Beispiel, wenn die Zinsen bei den Banken sehr niedrig sind. Es werden dann häufiger Kredite aufgenommen und Investitionen getätigt. So entsteht Inflation, der Wirtschaft geht es gut, die Löhne steigen und Waren werden teurer.
Steigen die Zinsen, legen Menschen lieber Geld an und Investitionen werden auf später verschoben, wenn die Zinsen auf Kredite wieder sinken. Laufende Kredite verteuern sich, der Wirtschaft geht es nicht gut, und die Arbeitslosigkeit steigt. So sinkt auch die Nachfrage nach Gütern (es wird einfach mehr gespart und weniger gekauft) und die Preise sinken. So entsteht eine Deflation.
Beide Fälle sind für das Volk gefährlich, denn wenn das Gleichgewicht umschlägt, egal in welche Richtung, kann dies zu einem Zusammenbruch der Wirtschaft führen. So geschehen in den Jahren nach dem ersten Weltkrieg in Deutschland in der großen Inflation (Hyperinflation) Sobald bemerkt wird, dass sich das Geld entwertet, werden die Bürger versuchen, es in Sachwerte zu tauschen, es also schnellstmöglich ausgeben. Dadurch gelangt jedoch noch mehr Geld in Umlauf, was den Prozess noch beschleunigt. Am Ende stand ein Dollarkurs von 1 Dollar zu 4,21 Billionen Reichsmark.
Die anschließende große Deflation (um 1930) zeigte das genaue Gegenteil. Die Währung war Mitte der 1920er Jahre durch die Einführung einer neuen Währung wieder stabilisiert worden. Um 1930 jedoch kam es in den USA zu dem Beginn einer weltweiten Wirtschaftskrise. In den USA hatte sich im Vorfeld aufgrund der gut laufenden Industrie ein Run auf die New Yorker Börse entwickelt. Dieser Aufwärtstrend hatte sich enorm verstärkt, so dass die hinter den Kursen stehenden Werte mit der Zeit immer weniger zum abgebildeten Kurs passten. Als diese Spekulationsblase platzte, musste die USA von den europäischen Staaten die Rückzahlung gewährter Kredite verlangen. Die noch vom Krieg gebeutelten Staaten konnten jedoch vielfach dieser Pflicht nicht nachkommen, so dass immer weniger Geld im Umlauf war. Ein enormer Preisverfall war die Folge. Dieses Ereignis ist heute als die erste große Weltwirtschaftskrise bekannt.
Die Zentralbanken können nun durch verschiedene Schlüsselschrauben die Geldmenge steuern. Ist zu wenig Geld im Umlauf, kann weiteres Geld geschöpft werden indem günstige Kredite ausgegeben werden. Es können z. B. Anleihen von ihr angekauft werden, gegen die Geld (auch Buchgeld) ausgegeben wird.
Geht die Richtung eher in eine Deflation, werden die Zinsen angehoben und eigene Anleihen ausgegeben, so dass die Zahlung als Geld bei der Zentralbank eingeht. So wird wieder Geld „vernichtet“.
In Deutschland wird versucht, eine stabile Inflationsrate knapp unter 2% zu erhalten. Eine leichte Inflation ist notwendig, da durch die Wachstumsrate der Wirtschaft auch entsprechend ein Warenwachstum vorhanden ist. Bei einer ca. 2% Inflationsrate wird erwartet, dass Wirtschaft und Geldmenge relativ stabil einander gegenüberstehen.
Die Konjunktur allerdings ist nicht ausschließlich von der Geldmenge abhängig, ebenso wie umgekehrt. Als 2009 eine weitere Wirtschaftskrise ausbrach, hatte auch Deutschland stark damit zu kämpfen. Denn die Bundesrepublik ist ein stark exportorientiertes Land, das darauf angewiesen ist, dass es auch den Käuferstaaten gut geht. Ist dies nicht der Fall, kann nicht genug erwirtschaftet werden um die eigenen Kosten tragen zu können. Der Staat verschuldet sich in einem größeren Ausmaß und die Zentralbank muss dann wieder versuchen gegenzusteuern.
Grundsätzlich unterliegt jedoch die Konjunktur einer relativ regelmäßigen Konjunkturkurve. Beginnend mit dem Aufschwung geht sie zum Boom über. Dies ist die Höchstphase der Konjunktur. Nach einiger Zeit tritt eine Rezession (Abschwung) ein, bevor die Tiefphase, die Depression erreicht wird. Dann beginnt der Kreislauf von Neuem.
Es gibt verschiedene Betrachtungsweisen der Konjunkturkurve und diverse Kurven. Betrachtet man nur die Lagerhaltung werden sich andere Zeiträume abbilden lassen, als wenn man die Auslastung der Produktionskapazitäten betrachtet. Geld und Konjunktur sind immer voneinander abhängig.
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